Die Zukunft liegt auf unserem Teller
Die Frage, wie die immer noch weiter wachsende Weltbevölkerung in Zukunft ernährt werden soll, beschäftigt Wissenschaftler in aller Welt schon seit Jahrzehnten. Heute kommt noch die Klimakrise hinzu, die ständig Ernten durch Überschwemmungskatastrophen oder Dürreperioden vernichtet. Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung wird immer aussichtsloser, wenn die Klimaziele nicht erreicht werden, insbesondere Ziel 2 (Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern).
(vgl.: SDG 2 – Vereinte Nationen – Regionales Informationszentrum für Westeuropa (unric.org))
Einigkeit in der Wissenschaft besteht darin, dass wir unseren Konsum von tierischen Produkten drastisch reduzieren müssen und zwar nicht nur unseren Konsum an Fleisch sondern auch an Molkereiprodukten. Nicht nur aus Klimagründen ernähren sich heutzutage schon viele Menschen vegan, auch Tierwohl, Artenschutz und Biodiversität bewegen viele zu diesem Verhalten. Aber ist das auch gesund? Die Klimaforscherin Friederike Otto erklärte in einem Interview bei der Zeit, es gäbe überhaupt keinen Grund, sich nicht vegan zu ernähren. (Podcast der Zeit „Alles gesagt?“ vom 20.10.23)
Zumindest bei Kindern, Jugendlichen sowie Schwangeren und stillenden Müttern raten Mediziner aber von einer veganen Ernährung ab, vor allen Dingen, weil Nährstoffe fehlen, die unbedingt zum Wachstum erforderlich sind.
Nun gibt es zwischen der veganen Ernährung und unserer heutigen fleischbetonten Ernährung zahlreiche Zwischenformen. Lacto-Vegetarier essen weder Fleisch, Fisch noch Eier, konsumieren aber Molkereiprodukte. Ovo-Lacto-Vegetarier essen weder Fleisch noch Fisch, aber Molkereiprodukte und Eier, und Ovo-Lacto-Pisce-Vegetarier verzichten lediglich auf Fleisch.
Was verstehen wir also unter „nachhaltiger Ernährung“? Das Bundeszentrum für Ernährung gibt folgende Antwort:
(Quelle: Nachhaltige Ernährung Basics- BZfE)
Die Planetary Health Diet
Eine Strategie für eine gesunde und nachhaltige Ernährung entwickelte 2019 eine Gruppe von Wissenschaftlern aus aller Welt: die Planetary Health Diet der EAT-Lancet Kommission.
(u.a. mit Johan Rockström vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung).
Ziel der Kommission ist es, alle Menschen dieser Erde bis zum Jahr 2050 unter Einhaltung der planetaren Grenzen gesund zu ernähren.
Für uns ist interessant, dass ein detaillierter „Speiseplan“ vorliegt, der nichts verbietet, aber mengenmäßig stark einschränkt. Er bietet somit vielen verschiedenen Ernährungsformen – seien sie vegan, vegetarisch oder Zwischenstufen beider Formen – eine Grundlage für Rezepte, die wir in unserem Kochkurs ausprobieren können.
Einer unserer Hauptlieferanten für Kohlenhydrate scheint entbehrlich zu sein (Kartoffeln), wenn wir genügend Vollkorngetreide und Gemüse zu uns nehmen.
Wie gering die Tagesmengen sind, sieht man nicht nur am Fleisch sondern z.B. auch am Ei. Ein Ei mittlerer Größe wiegt ca. 58 g und ist somit nur alle 4-5 Tage erlaubt.
Ein Viertel Liter Milch am Tag erscheint ausreichend. Man sollte aber beachten, dass hiermit alle Milchprodukte abgegolten sind. In Käse umgerechnet ergeben sich ungefähr 1-2 Scheiben Schnittkäse.
Zumindest bietet diese Ernährungsstrategie die Möglichkeit, ab und zu tierisches Protein in die Nahrung einzubauen und wir wollen uns das Thema näher ansehen.
Gemeinsam mit dem 60+ Netzwerk in Heisingen haben wir eine kleine vegetarische Kochgruppe organisisiert, die in der Küche des katholischen Pfarrzentrum vegetarische Rezepte ausprobiert. Zurzeit sind hier keine Plätze mehr frei, aber sollten sich weitere Interessenten finden, die z.B. Interesse haben, die Planetary Health Diet auszuprobieren, können wir bestimmt auch eine zweite Gruppe einrichten. Bitte meldet euch dann unter info@heisingen-klimaneutral.de .